Oktober 15, 2025

Vorstandssitzung 10.9.2024 Update

Gestern war nun die VS des Fördervereins des Herzzentrums Saar mit TOP 1 „Gedanken des VD Prof. Dr. Adolph zur Weiterentwicklung…“, was mit Spannung erwartet wurde und eine rege Diskussion nach sich zog

Beurteilungsversuch:
Zunächst ist es wichtig, festzustellen, dass die Einlassungen – eigentlich das Referat – des Herrn Adolph umfassend und gründlich waren und einen Eindruck auf die Grundhaltungen des VD zuließen. Diese aber waren für den Zuhörer und Chronisten zwiespältig und vermittelten eine teilweise pessimistische Sichtweise auf Zustand und weitere Entwicklung des Zentrums. Das hat sich inzwischen leider bestätigt.

Positiva (Berücksichtigung des ersten Halbjahres 2024):
Der Schuldenstand der SHG VK konnte von 9,6 Mio € auf 6 Mio € reduziert werden. Dazu trugen die guten Ergebnisse insbesondere der Kardiologie bei. Ob die berühmte „Schwarze Null“, immer ein Kennzeichen des Zentrums, zum Jahresende erreicht werden kann, ist zwar erklärtes ökonomisches Ziel, doch ist es nach VD-Meinung und in der Diskussion fraglich, ob es erreichbar ist.

Negativa:
Das sind ja bereits negative Informationen. Als Negativfaktor kommt aber hinzu, dass am HZS ohne Widerrede seitens Herrn Meibodis (Leiter HT) festgestellt, dass deren Leistungszahlen auch wegen der kardiologischen Leistungen (TAVI etc.) rückläufig und wahrscheinlich nicht mehr aufzuholen sind. Das ist aber ein allgemeiner Trend der HT- Kliniken in Deutschland. Als einen wichtigen und ausbaufähigen Bereich sieht der VD die Thoraxchirurgie, die vielleicht ein wenig vernachlässigt worden ist. Dies muss in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Pulmologie/Onkologie geschehen.
Als weitere Negativfaktoren sind die zunehmenden Bemühungen um Kooperationspartner anderer Kardiologien zu sehen, denn sie „bringen nichts“, so Adolph. Das wäre aber noch zu klären.

Weiter wurde darauf hingewiesen, dass in der Leitung der Anaesthesie/Intensivstation ein Wechsel stattfinden soll, der aber noch nicht abgeschlossen ist. Unklar ist, inwieweit das mit der wirtschaftlichen Lage des Zentrums zusammenhängt. Die interdisziplinäre Notaufnahme am HZS scheint fraglich, aber wohl gesichert.

Die Position der Homburger HT (bisherige Leitung Frau Prof. Färber; wechselt 4/2025 nach Würzburg. Bewerber u.a. Prof. Seipelt; bis 2022 HZS) wurde übrigens in dem Zusammenhang eines allgemeinen Leistungsabfalls auch negativ beurteilt. So stellt sich die Situation auch in Bezug auf die Lauterbachpläne einer umfassenden Krankenhausreform eher kritisch dar. Es gibt derzeit wohl drei Hochleistungskliniken: Herzzentrum Saar, Rastpfuhl-Klinikum und das Winterbergklinikum. Wie diese schlussendlich einzuordnen isnd, bleibt fraglich.

Zur Frage der Position des Gesundheitsministers Jung in Bezug auf das Herzzentrum äußerte sich Prof. Adolph zurückhaltend. Es habe bei einer Zusammenkunft zwar positive Signale gegeben, doch eine klare Aussage des Ministers zu einer Sicherstellung des HZS habe sich bisher nicht ergeben.

Es ist klar, so das Schlussstatement des Herrn Prof. Adolph, das das Herzzentrum im zukünftigen Umfeld sich immer für seinen Leistungsstand rechtfertigen muss, während das für die andern Kliniken so nicht gilt. Dies kann nur im qualitativen Ansatz gelingen. Nur hohe Qualität sichert den Fortbestand, der sich auch finanziell-ökonomisch widerspiegeln muss.

Der Eindruck der Präsentation des VD war bei den Vorstandsmitgliedern in hohem Maße negativ!!