Aus dem kleinen Kreiskrankenhaus Völklingen von 1899 ist 1991 das hocheffiziente Herzzentrum Saar hervorgegangen.

Was aber ist ein modernes und leistungsfähiges medizinisches Zentrum? Dies ist auch in der wissenschaftlichen Literatur nicht abschließend definiert.

Versuch einer Definition:
Ein medizinisches Zentrum ist definiert durch ein möglichst breit gefaßtes Angebot an zeitgemäßen medizinischen Leistungen hoher Exzellenz, die meist durch mehrere kooperierende und integrierte Einrichtungen (wie Kardiologie und Herzchirurgie), durch eine überregionale Akzeptanz in der Fachwelt und bei Laien (Patienten) sowie durch fortdauernde, leitliniengerechte Qualitätsstandards (Zertifizierung) gesichert wird. Der Begriff ist nicht geschützt, doch wird er sich in der Regel auf Integration hochspezialisierter Kliniken, Abteilungen und angegliederter Versorgungseinrichtungen (MVZ) an Krankenhäusern und Unikliniken beschränken (Organ-oder Kompetenzzentren). Auch kann man für ein solches Organzentrum auch den Begriff Department verwenden, wie er erstmalig in der Gründungsstruktur der Medizinischen Hochschule Hannover MHH benutzt wurde (Department Innere Medizin).

Literatur bei „Zentrumsbegriff in der Medizin“ der AG der BÄK 2015

Das hochintegrierte Herzzentrum Völklingen wurde 1991 durch Errichtung einer herz-thoraxchirurgischen Abteilung und die Rehabilitationsklinik in Quierschied möglich. Später wurden 3 Medizinische Versorgungszentren integriert. Mit einer solchen Struktur erreichte der Träger eine starke Aufwertung der Aussenwirkung des Krankenhauses, da die erwähnten Definitionen bald erfüllt waren. Der Begriff  „Herzzentrum Völklingen“ wurde ab 2005 durch die bleibende Bezeichnung „HerzZentrum Saar“ ersetzt. Zwar fiel Rehabilitation in Quierschied aus wirtschaftlichen Gründen etwa 2002 weg, doch war die überregionale Bedeutung des Herzzentrums damit nicht aufgehoben. Vorübergehend war das St.-Michaelskrankenhaus durch Kauf SHG-Klinik geworden und als Rehabilitationsklinik angedacht, doch auch hier waren es wirtschaftliche Gründe, die für Verkauf und einvernehmliche „stille“ Schließung  und den Abriss dieses Völklinger Traditionshauses massgebend waren. 

Frau Gabriele Haser, Geschäftsführerin des Fördervereins, schreibt:

Dass in dem ehemaligen St. Michael Krankenhaus keine Reha einzog, lag an den niedrigen Pflegesätzen, die nicht ausreichten, die notwendigen Investitionskosten zu decken. Darüber hinaus hatte Herr Vogtel, damaliger GF der SHG, gegen die Schließung der Reha in Illingen gekämpft, die die Marienhaus GmbH gegen einen Neubau in Völklingen austauschen wollte. Das Grundstück des St. Michael Krankenhauses wurde nämlich zwischenzeitlich von der SHG wieder an die Marienhaus GmbH verkauft. Und so entsteht nun dort eine Erweiterung des Altenheimes und die in Quierschied geschlossenen Rehabetten fehlen bis heute im Saarland.

Heute ist das Zentrum mit den Kliniken für Kardiologie/Angiologie und der Herz-Thorax-Chirurgie sowie drei medizinischen Versorgungszentren (MVZ) eingeführt und etabliert.  Es bietet Hochleistungsmedizin der Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems und ergänzt dabei das Versorgungs-Angebot der Universitätsklinik in Homburg sowie der praktischen Kardiologie im näheren Umfeld. Die ärztliche Leitung und alle Mitarbeiter bemühen sich, stets auf der Höhe der medizinischen Wissenschaft zu arbeiten, was ein über Jahrzehnte gewachsenes Vertrauen des Trägers in diesen medizinischen Leuchtturm des Saarlandes voraussetzt. 

Der Unternehmensgrundsatz von 1991, der sowohl die fachliche als auch die menschliche Komponente umfasst, ist nach wie vor aktuell:

Geborgenheit durch Kompetenz und Freundlichkeit

Der am 1.7.1992 gegründete Förderverein („Gesellschaft zur Förderung des Herzzentrums Saar e.V.“), der aus einem „Freundeskreis Herzzentrum Kreiskrankenhaus Völklingen“ hervorging, hat das Ziel, das Herzzentrum im technischen, apparativen, wissenschaftlichen und ideellen Bereich finanziell zu unterstützen. Der langjährige Vorsitzende ist derzeit Paul Quirin.

Der Verein fördert die Kliniken des Herzzentrums bei der Beschaffung diverser Geräte (z.B. ECMO 2017), bei Fachtagungen und bei der Ausrichtung der Patientenseminare („Herzwochen“ der Dtsch. Herzstiftung). Diese haben schon in der ersten Zentrumsperiode vor 1997 eine große Rolle bei der Patientenaufklärung gespielt und finden auch aktuell immer wieder großen Anklang in der Bevölkerung.

Der Förderverein feierte 2017 sein 25jähriges Jubiläum.

Bericht zur Gründungsfeier