Mordfall Röchling
Die Geschichte der Röchlings ist mit unserem Krankenhaus in besonderer Weise verbunden. Der Firmenchef Hermann R. gründete das Krankenhaus, und die nachfolgenden Generationen haben dieses Haus immer weiterentwickelt. Daher sind Publikationen zur historisch kritikwürdigen Familie Röchling auch für uns späteren Generationen es immer wert, berichtet zu werden, so auch dieses Interview mit der Historikerin Inge Plettenberg.
In einer sehr gut recherchierten Untersuchung, worüber in einem Interview der Saarbrücker Zeitung berichtet wird, ist zu lesen, dass der Sohn Hermann Röchlings, Carl Theodor, nicht von SS-Verbrechern, sondern von drangsalierten geflüchteten Zwangsarbeitern erschossen wurde. Es war ein Racheakt. Schlimm in jedem Falle – aber doch erklärbar, wenn auch nicht entschuldbar.
Frau P. stellt auch fest, dass dieser Sohn dem Naziregime gegenüber – in Grenzen -. nicht bedingungslos, wie meistens berichtet -, kritisch eingestellt war. Dem Hitlerschen Vernichtungsbefehl der Werke konnte er sich allerdings kaum aktiv widersetzen. Denn dieser Befehl kam erst im März 1945, als Carl Theodor bereits tot war.
Darüber hinaus wurde von Frau P. darauf hingewiesen, dass das Zwangsarbeiterproblem in der Endphase des Krieges keineswegs ein isoliertes Thema der Röchling-Werke war, sondern an allen saarländischen Hütten und Gruben als Mittel der Gewinnmaximierung in gutem kapitalistischen Sinne gefragt war.
Alles in allem ist das ein sehr interessantes Interview. Man kann es hier lesen:
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