An diesem Nachmittag fand eine (erste?) gemeinsame Sitzung des HerzZentrums und des Völklinger Stadtrats statt. Der Chronist weiß, dass es zwischen der Stadt Völklingen und einem der größten Arbeitgeber der Region nie so richtig geklappt hat, was das gegenseitige Interesse und die gegenseitige Wertschätzung anging. Es war mehr die Sicht einer ziemlich großen Gleichgültigkeit zwischen beiden, alle die Jahre. Weder Durand noch Netzer „kümmerten“ sich, von situativem Wohlwollen – was denn sonst – abgesehen. Übrigens galt die gleiche Grundstimmung auch gegenüber dem Weltkulturerbe, – der Völklinger Hütte – unter Grewenig besonders, was sich unter dem neuen Generaldirektor Beil neuerdings ein wenig änderte. Glücklicherweise.

Doch nun diese Sitzung. Man muss sagen, es war ein hervorragender Abend mit sehr guten Vorträgen und Darstellungen des Zentrums, zahlreichen Besuchern speziell des Stadtrats; ich zählte etwa zwanzig Teilnehmer. Hinzu kamen Mitglieder des Fördervereins – zu wenige und andere Besucher. Der Raum war gut gefüllt. Es begann mit einer auch kritischen Einführung durch den Aufsichtratsvorsitzenden Herrn Mege, dann kam der neue Herzchirurg Hakim Meibodi mit einer etwas zahlenbetonten, aber dennoch informativen Darstellung der Spezialität Herzchirurgie. Es schloss sich in Form eines Debüts als neuer Chef der Kardiologie Herr Gatto mit einem überaus instruktiven Vortrag über diese Abteilung an, wobei beiden gemeinsam die erhebliche Leistungssteigerung beider Abteilungen sichtbar wurde. 1978 wurden ganze 145 Herzkatheter durchgeführt, 2023 waren es fast 5000. Nicht schlecht. Man wird abwarten müssen, ob und wie diese Zahlen sich halten lassen, denn die anstehende Krankenhausreform wird sicher nicht spurlos an diesem leistungsstarken Zentrum vorübergehen, selbst wenn der Chronist nicht an schwerwiegende Verwerfungen glaubt. Immerhin scheint die wirtschaftliche Lage der SHG insgesamt nicht so gut wie vor Jahren zu sein, was durch das KH Merzig derzeit demonstriert wird.

Dann trat der ÄD Dr. Alles vor das Mikrophon. Ihm oblag es, die Gesamtsituation auch der „anderen Kliniken“ zu beschreiben. Es ging ihm auch darum, die Kritik Meges an der Strukturreform fortzuführen und zu vertiefen. Das gelang ihm auch, wobei er natürlich die Gelegenheit wahrnahm, seine eigene urologische Klinik in nds rechte Licht zu setzen. Verständlich.

Dann begab man sich zur Besichtigung der Herzchirurgie, der Intensivstation und der Katheterlabore. Hier konnte der Chronist nicht teilnehmen.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend.

Der einzige Nachteil war, dass die Oberbürgermeisterin Frau Blatt, anwesend, es nicht für nötig hielt, sich seitens des Stadtrats offiziell zu äußern. Das war schon ein Affront. War es doch eine Art demonstrierter Gleichgültigkeit? Das war nicht gut und sicher auch Anlass für zukünftige Kritik denn es war auch fehlende Wertschätzung der Vortragenden und des ganzen Zentrums.