Das Stent-Problem:

Die durch Grüntzig 1977 eingeleitete Ära der Ballon-Dilatation (perkutane transluminale Coronar-Angioplastie; PTCA) war der entscheidende Schritt, der die invasive Kardiologie aus der der Herzchirurgie zuarbeitenden Diagnostik in die bis heute dynamisch sich entwickelnde Welt der aktiven Therapie führte.

Man konnte nun den Patienten nun eine alternative Möglichkeit bieten, in zunächst ausgewählten Fällen auf eine Bypass-Operation zu verzichten – ein sehr attraktives Angebot, das bis heute zu angeregten Diskussionen mit eben diesen Kollegen führte. Das der PTCA immanente Problem war aber das der „Restenosierung“, ein Phänomen, das in etwa 30% der Fälle akut oder verzögert auftrat. Hier entwickelte der Lausanner Kardiologe Sigwart Abhilfe in Form der Gefäßstützen (Stents) – zunächst als Nothilfe, bald aber auch als klinische Routine. 
Für die Völklinger Kardiologie war dieser Weg absolut vorgezeichnet, da ein solches Verfahren auch für die eigenen Patienten angeboten werden musste, auch um zeitgemäß medizinisch handeln zu können . Aber es gab Probleme.

Hier muss man etwas weiter ausholen, denn diese neue Technik der Beseitigung von Kranzgefäßverengungen, die heute Standard ist, stand am Anfang und hat die Entwicklung der Klinik zum HerzZentrum entscheidend mit beeinflusst.
Sie erforderte nicht nur know-how, sondern auch erheblichen organisatorischen Einsatz. Das Know-How verschafften wir uns durch Besuch von Weiterbildungszentren, z.B. in Atlanta bei Grüntzig selber, dem berühmten Entwickler der Methode. Organisatorisch lagen die Dinge etwas komplizierter. Es war notwendig, beim Stenteinsatz sicherzustellen, dass für Notfälle eine herzchirurgische Abteilung im Standby stand, was in Völklingen eben nicht der Fall war. Daher erging diese Frage an die Homburger Herzchirurgie unter Professor Stapenhorst. Obwohl dort seit Jahren unsere operativen Fälle sehr gut versorgt wurden, erlaubte  Professor Stapenhorst diesen standby, auch um die lokale universitäre Kardiologie nicht zu irritieren, nicht.
Wir mussten uns darum in der Herzchirurgie Kaiserlautern bei Professor Seybold-Epting um diesen Standby bemühen, der dort bewilligt wurde. Die Notfälle mussten aber mit einem Hubschrauber  transportiert werden, was eine ziemlich aufwendige und vom Erfolg her auch sehr zweifelhafte Versorgungsart war. Wir begannen aber dennoch mit der Stentmethode, hatten Zwischenfälle, die auch nicht immer gut ausgingen und mussten einsehen, dass das Stenting so nicht aufrechtzuerhalten war. Eine unerwünschte Pause trat ein.

Es wurde primär auch aus diesem Grunde an die Einrichtung einer Herzchirurgie in Völklingen gedacht. Der Stadtverband als Träger war damals noch nicht bereit, diesen Schritt zu gehen, der bei manchen doch die Vorstellungskraft überstieg. 

Es kam aber eine zweite Entwicklung dieser Entscheidung zugute: 

Die Herz-Thoraxchirurgie