Diese Tagungspublikation zum Kardiologie-Symposium über die Zukunft der Koronarangiografie in der Zeitschrift HERZ und unter der BNK-Schirmherrschaft ist interessant auch wegen der darin diskutierten Perspektiven. Inzwischen haben sich die Dinge ja entscheidend geändert. Der Bilddatentransport ist gegenüber damals (vor 23 Jahren) über das Internet relativ problemlos – „schnelles“ Internet vorausgesetzt – möglich. Qualitativ durchaus ausreichende bewegte Echo-oder Angiobilder sind über öffentliche Chatprogramme versendbar, doch kommt dabei unübersehbar der Datenschutz ins Spiel.

Die digitale Angiografie, damals ein unerforschtes und unerledigtes Gebiet,  ist heute etwa im Kard-CT oder Kard-MRT längst klinisch relevant geworden und wird auch am Herzzentrum seit langem praktiziert. Die früher regelhaften Auseinandersetzungen mit der Radiologie über die angiografischen „Zuständigkeiten“ sind heute zum Glück Geschichte.

Dennoch ist es historisch sehr interessant, diese Zusammenfassung zu lesen, denn wir habe ums damals durchaus Gedanken gemacht über „Die Zukunft der Angiografie“. Da gab es Methoden und Wortungetüme wie Synchrotron-Dichromografie, doch diese ist  als Bildgebungsverfahren heute nur noch von historischem Wert.  Dagegen hat die  Kernspin-Resonanztomografie, ihre Weiterentwicklung zur Magnetresonanz-Tomografie oder MRT durchaus eine Art Siegeszug in der Kardiologie (Myokarditis, Tumoren etc.) angetreten. Aber: ein neuer Kompetenzstreit bahnt sich nun doch wieder mit der Radiologie an: wer leistet die Untersuchung verantwortlich, wer befundet die Ergebnisse?

Angiosymp1997