Was wurde aus dem Herzzentrum und der SHG-Klinik in der Zeit nach der Verabschiedung des Chefarztes Professor Hennersdorf?
Das HerzZentrum entwickelte sich rasch sowohl baulich als auch fachlich weiter. Neben der Fertigstellung baulicher Erweiterungen wurde das Herzzentrum Völklingen ab 2005 in HerzZentrum Saar umbenannt. Andere klinische Zentren kamen dazu, sodaß das Zentrumsspektrum der SHG- Kliniken heute aus folgenden Einheiten besteht :
- Herzzentrum Saar
- Psychiatriezentrum
- Gefäßzentrum
- Lungenzentrum
Diese folgerichtige Schwerpunktbildung eines medizinischen Hochleistungsstandorts kann durchaus als „Brandingspot“ oder Alleinstellungsmerkmal gelten, das gegenüber allen anderen saarländischen Kliniken einen Vorteil bietet, denn die Krankenhauslandschaft in den 200oer, den 2010er und mehr noch in den 2020er Jahren ist komplizierter geworden. Inzwischen sind neben Völklingen und Homburg an fünf weiteren Krankenhäusern Linksherz-Kathetermessplätze eingerichtet worden, die zum Teil auch PCI und 24-h-Infarktbereitschaft betreiben.
Kleine Krankenhäuser (<300 Betten) wurden geschlossen oder stehen vor der Schließung, die verbliebenen klassischen Abteilungen sind, um wirtschaftlich betrieben werden zu können, einem Spezialisierungstrend erlegen, der auf den obligaten Internetauftritten zu irreführenden Informationen führt.
Es kann sein, dass eine Innere Abteilung sich mit dem Beiwort „Kardiologie“ schmückt, obwohl letztlich nur ein gut ausgebildeter Spezialist gute Echodiagnosen stellt. Oder dass etwa eine chirurgische Abteilung plötzlich das Spezialgebiet Gefäßchirurgie für sich entdeckt, ohne dass die teils erheblichen Voraussetzungen gegeben sind. Dies führt zu wirtschaftlichen Engpässen mit Profitzwang und vermindert letztlich die Patientenqualität.
Was geschah in Völklingen weiter?
Bauliche Massnahmen:
- 2006 Inbetriebnahme des ersten Erweiterungs-Neubaus einschließlich Kongresszentrum;
Dieses leistungsfähige Zentrum steht Fortbildungen und Events aller Art zur Verfügung. - 2011 Inbetriebnahme des zweiten Erweiterungs-Neubaus mit Einheiten für Kardiologie, Intensivpflege und Herzchirurgie
Im Jahre 2002 gründete sich ein aktiver Förderverein, der sich der materiellen und ideellen Förderung des Herzzentrums widmet.
Als zukunftsweisende Aktivität des Herzzentrums und des Fördervereins muss man die „grenz-überschreitende Kooperation im Gesundheitsbereich“ anerkennen, die 2005 offiziell begann und trotz sehr schwieriger Bedingungen heute ein gemeinsames pflegerisches Ausbildungsprojekt zwischen Völklingen und Saargemünd betreibt. Auch besteht inzwischen eine enge Kooperation zwischen Merlebach und Völklingen in der Akutbehandlung des Herzinfarkts. Grenzüberschreitende Transporte nach Völklingen sind damit möglich und vermeiden die zeitaufwendigeren Transporte nach Nancy oder Metz. 2018 wurde das Projekt MOSAR initiiert, das Kooperation zwischen grenznahen Krankenhäusern allgemein organisiert.