SZ heute zur Krankenhausplanung
In der heutigen SZ – „Nicht jede Klinik muss alles machen“ – nahm die TK zum Thema Krankenhausplanung Stellung und hat dabei im Gespräch mit einem Verantwortlichen dieser Kasse einige m.E. richtige Gedanken öffentlich gemacht.
- Die Planungen des Landes sind meist reakiv, d.h,. sie laufen den Veränderungen nach und nicht voraus (proaktiv). Die Planung ist daher eigentlich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits überholt.
- Schließungen der Krankenhäuser in Wadern, Losheim oder Ottweiler (die teilweise wieder rückgängig gemacht wurden) waren immer wirtschaftlicher Natur und nur seltener strukturell oder medizinisch bedingt. Die Notfallversorgung hat danach übrigens nicht gelitten.
- Schließungen kleinerer Häuser sind dabei oft vermeidbar, wenn im Zuge einer Umwandlung in ein Regionales Gesundheitszentrum
- sie weniger spezialisierte Abteilungen einrichten,
- mehr ambulante OPs oder Eingriffe anbieten,
- MVZs vor Ort zulassen.
- Grundlegende Forderung nach operativen oder Eingriffs-Mindestmengen
- Unterstützung und finanzielle Vorrangstellung der Kliniken mit Spezialabteilungen, der Maximal- und der universitären Versorgung
Dem ist eigentlich nichts hinzuzusetzen, da der Autor genau dieser Meinung war und ist und diese Zukunftsrichtung auch im Konzept der SHG in Bezug auf die „Nordsaarlandklinik“ angesprochen sieht. Die Schließungen lassen sich so wohl meistens, wenn auch nicht immer, umgehen.
Auf dem Hausärztetag 2022 in Hannover nahmen diese zur Frage der inhaber- oder investorgeführten MVZs Stellung. „Ökonomisierung sei nichts Negatives, im medizinischen Kontext allerdings ein Begriff, der die Abhängigkeit medizinischer Entscheidungen von Renditeerwartungen der jeweiligen Investoren“ beschreibe.“ so der Vorsitzende Weigeldt Das ist richtig und m.E. eine leicht unterschätzbare Gefahr für die MVZs, ein Problem, das wir aus der Krankenhausplaung und -umsetzung leider gut kennen. Dem gilt es entgegenzuwirken, doch weiß man denn, wie?